17. Oktober 2024
Gender Health Gap
– Steigenberger Hotel Treudelberg –
– Steigenberger Hotel Treudelberg –
Der Gender Health Gap beschreibt die Ungleichheiten und Diskriminierungen, die Frauen und Männer im
Gesundheitswesen erfahren. Diese Problematik betrifft sowohl Patientinnen als auch Patienten.
Studien zeigen, dass Frauen oft nicht die gleiche Qualität der medizinischen Versorgung erhalten wie Männer.
Ein wesentlicher Grund dafür liegt in der Forschung: Historisch gesehen wurden medizinische Studien
überwiegend an männlichen Probanden durchgeführt, während Frauen oft nicht berücksichtigt wurden.
Dies hat zu einer Wissenslücke geführt, die in der Praxis erhebliche Auswirkungen hat.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand eine Podiumsdiskussion, bei der drei renommierte Expertinnen das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten. Professorin Dr. med. Renate Bonin-Schnabel, Kardiologin und Professorin für Innere Medizin und Kardiologie am UKE, erläuterte geschlechtsspezifische Risiken und die Rolle der Digitalisierung in der kardiologischen Forschung. Barbara Steffens von der Techniker Krankenkasse NRW, ehemalige Ministerin für Gesundheit in Nordrhein-Westfalen, sprach über die Bedeutung personalisierter Medizin und die Notwendigkeit einer stärkeren politischen Zusammenarbeit. Professorin Dr. med. Sandra Eifert vom Helios Herzzentrum Leipzig, Autorin des Buches „Herzsprechstunde“, gab detaillierte Einblicke in die Herzgesundheit von Frauen.
Die Podiumsteilnehmerinnen verdeutlichten, warum medizinische Studien lange Zeit überwiegend an männlichen Probanden durchgeführt wurden und welche Auswirkungen dies auf die Diagnose und Behandlung von Frauen hat. Sie erörterten, welche Maßnahmen notwendig sind, um diese Wissenslücke zu schließen, und welche Rolle moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen dabei spielen können. Zudem wurde diskutiert, wie der Gender Health Gap die medizinische Forschung und die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden beeinflusst und welche innovativen Ansätze zur Schließung dieser Lücke beitragen können.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Frage, wie Bildung und Ausbildung im Gesundheitswesen angepasst werden können, um ein größeres Bewusstsein für geschlechtergerechte Behandlungen zu schaffen und welche politischen Entscheidungen notwendig sind, um Verbesserungen zu erreichen.
Die HAMBURG WOMEN connect unterstrich die Relevanz eines offenen Dialogs und den Austausch von Wissen, um gemeinsam Fortschritte in Richtung einer gerechteren Gesundheitsversorgung zu erzielen.
BARBARA STEFFENS
Staatsministerin a.D.,
Leiterin der Landesvertretung NRW der
Techniker Krankenkasse
PROF. DR. MED. SANDRA EIFERT
Oberärztin der VAD-/Herztransplantationsambulanz
am Herzzentrum Leipzig,
Herzchirurgin, Gendermedizinerin und
Autorin des Buches „Herzsprechstunde“
PROF DR. MED. RENATE BONIN-SCHNABEL
Stellvertretende Klinikdirektorin, Oberärztin,
Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie
Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg
Klinik und Poliklinik für Kardiologie
Moderiert wurde der Talk von:
JANINE UTSCH
Moderatorin und Sprecherin